Dachzelt mit Hartschale oder Klappzelt im Vergleich

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Camping gewinnt an immer mehr Beliebtheit. Ein Dachzelt ist hier eine flexible und praktische Möglichkeit, das Zelt immer dabei zu haben. Doch wenn du vor dem Kauf eines Dachzelts stehst, stellst du dir vermutlich die Frage: Hartschale oder Klappzelt? Wir stellen dir daher die Vor- und Nachteile beider Modelle gegenüber und helfen dir bei der Entscheidung.

Der große Dachzelt-Vergleich | Hartschale oder Klappzelt?

Hartschale oder Klappzelt: Was ist besser? Für eine schnelle Übersicht stellen wir die wichtigsten Kriterien von Dachzelten bei Hartschalen- und Klappzelten gegenüber. Dabei zeigen wir dir, wo das jeweilige Modell im Vorteil liegt (+) und wo es Nachteile hat (-).

Kriterien:

Preis

Auf- und Abbau

Gewicht

Größe und Liegefläche

Platzbedarf beim Camping

Überdachter Eingang

Robustheit und Langlebigkeit

Raumklima bei Sonne

Aerodynamik beim Fahren

Reinigen und Trocknen

Optik

Hard:

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Soft:

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Wir werden dir nun die Vor- und Nachteile der beiden Dachzelt-Modelle im Detail vorstellen und genauer erklären.

Hartschalen-Dachzelte | Vor- und Nachteile

Bei einem Hartschalen- oder Hardtop-Dachzelt befindet sich der Zeltstoff zwischen zwei Platten aus Aluminium, ABS oder Glasfaser. Diese werden mithilfe von Gasdruckfedern oder Scharnieren geöffnet. Die Platten bilden den Boden und Decke oder Seitenwand des Dachzelts.

Die Vorteile eines Hartschalen-Dachzelts

Besonders durch die robusten Platten entstehen bei Hardtop-Dachzelten viele Vorteile.

1. Schneller Auf- und Abbau

Schnell aufgebaut. Bei einem Hartschalen-Dachzelt musst du nur die Befestigungen der Platten lösen. Dann öffnet sich das Dachzelt mit nur wenig Hilfe schnell und einfach.

Auch der Abbau ist ähnlich einfach. Du musst lediglich den Deckel zuklappen und den losen Zeltstoff ins Innere schieben. Schon ist das Zelt wieder aufgeräumt und du kannst zum nächsten Ziel starten.

2. Geringer Platzbedarf beim Camping

Da sich dein Zelt komplett auf deinem Autodach befindet und kaum überragt, ist bereits ein kleiner Stellplatz zum Campen ausreichend. Die Leiter dient bei dieser Art von Dachzelt nur zum Einsteigen und kann danach sogar entfernt werden.

3. Robust und langlebig

Die robusten Platten schützen dein Zelt gegen Beschädigungen von außen und machen es besonders langlebig. So bleibt der Zeltstoff auch während der Fahrt gut geschützt. Allgemein haben Hardtop-Dachzelte daher eine höhere Langlebigkeit als Softtop-Modelle.

Durch das feste Dach bist du insgesamt auch besser vor Wind und Regen geschützt. Die Hartschale isoliert zudem besser bei niedrigen Temperaturen. Außerdem hast du ein besseres Gefühl von Sicherheit.

Auf manchen Hartschalen-Modellen lässt sich mithilfe von Roofracks noch zusätzliche Ladung auf dem Dachzelt transportieren. Die wichtigste Voraussetzung hierfür ist aber eine ausreichend hohe Dachlast deines Fahrzeugs.

4. Aerodynamische Form

Schmal und kompakt. Ein Hartschalen-Dachzelt ist im zusammengefalteten Zustand sehr schmal auf dem Autodach. Dadurch ist es aerodynamischer. Es verursacht weniger Fahrgeräusche und verändert auch das Fahrgefühl kaum.

Zudem verbrauchst du dank der aerodynamischen Form auch nicht viel mehr Sprit als ohne Dachzelt.

5. Leichteres Reinigen und Trocknen

Weniger Zeltstoff. Da die obere Platte die Decke bzw. eine Seitenwand ersetzt, ist auch die Reinigung deines Hardtop-Dachzelts einfacher. Sollte dein Zelt mal im Regen nass werden, trocknet es zudem schneller als ein Softcover-Modell.

6. Unauffällige Optik

Slim unterwegs. Da sich dein Hartschalen-Dachzelt klein zusammenklappen lässt, fällt es auf dem Autodach weniger auf. Die Hartschale bietet eine ansprechende und saubere Optik. Das Dachzelt wirkt eher wie eine größere Dachbox und zieht nicht so viel Aufmerksamkeit auf sich.


Die Nachteile von Hartschalen-Dachzelte

Auch Hartschalen-Dachzelte haben ihre Nachteile, die wir dir nicht vorenthalten möchten.

1. Höherer Anschaffungspreis

Ein hochwertiges Hartschalen-Dachzelt hat seinen Preis. Es kostet deutlich mehr als ein Campingzelt und auch mehr als ein vergleichbares Softcover-Dachzelt. Überlege dir also unbedingt vorher, ob sich die Anschaffung lohnt.

2. Hohes Gewicht

Durch die robuste Boden- und Deckenplatte bringt ein Hardtop-Dachzelt ein ordentliches Gewicht auf die Waage. Es ist daher nicht für Fahrzeuge mit einer geringen Dachlast geeignet!

Prüfe also vor dem Kauf, ob dein Auto das Gewicht von Dachzelt und Dachträger überhaupt tragen kann! Dabei ist vor allem die Dachlast entscheidend.

Überlege auch, wie du das Zelt montieren möchtest. Bei einem Hartschalen-Dachzelt benötigst du mindestens zwei Personen oder einen Boxlift zur Dachzeltmontage. Es lässt sich auch immer nur mit mehreren Personen von einem an den anderen Ort transportieren, was bei der Lagerung zu bedenken ist.

3. Vergleichsweise kleine Liegefläche bei sperriger Größe

Die Liegefläche ist begrenzt. Ein Dachzelt mit Hardtop liegt vollständig auf deinem Autodach auf und ragt kaum über. Das bedeutet auch, dass die Liegefläche maximal so groß wie dein Fahrzeugdach ist.

Daher sind Hardtop-Dachzelte meist nicht für kleine Fahrzeuge geeignet, da hier die Dachfläche oft nicht ausreicht. In kleinen Hartschalen-Modellen haben maximal zwei Personen Platz zum Schlafen.


Insgesamt ist das Dachzelt also auch im zusammengeklappten Zustand recht groß, bietet aber maximal zwei Personen Platz. Die meisten Hardcover-Modelle sind nicht für mehrere Personen geeignet. Auch große Menschen können aufgrund der geringen Länge nicht immer komfortabel in Hardtop-Dachzelten schlafen.

4. Meist kein überdachter Eingang

Hardtop-Dachzelte sind oft etwas minimalistischer gehalten. Sie verfügen meist nicht über einen überdachten Eingang. Das bedeutet auch, dass du bei Regen die Nässe schneller in dein Dachzelt mitnimmst.Hier solltest du mit entsprechendem Zubehör nachrüsten, was wiederum mehr Kosten bedeutet.

5. Warmes Raumklima bei Sonne

Die obere Platte deines Hardtop-Dachzelts heizt sich in der Sonne auf. Das bedeutet auch, dass die Temperatur im Inneren steigt. Dadurch entsteht ein warmes Raumklima, das besonders beim Schlafen stören kann. Es hat zudem auf einer Seite keine Fenster, wodurch du weniger gut lüften kannst als bei einem Softcover-Modell.

Klappdachzelte | Vor- und Nachteile

Klappdachzelte (auch Softcover-Dachzelte genannt) sind Dachzelte, die während der Fahrt mit einer Abdeckung geschützt werden. Sie lassen sich meist fächerförmig aufklappen und mithilfe der Leiter abstützen.

Die Vorteile eines Klappdachzelts

Softcover-Dachzelte sind einfacher gebaut als Hartschalen-Dachzelte, was viele Vorteile mit sich bringt.

1. Geringerer Anschaffungspreis

Zunächst sind Klappdachzelte günstiger als Hardtop-Modelle. Sie benötigen keine teuren Hartschalen, sondern kommen mit normalem Zeltstoff und einer Abdeckplane aus. Das spart Geld.

2. Niedrigeres Gewicht

Ohne die Platten wiegen Klappdachzelte außerdem deutlich weniger. Sie sind somit auch für Fahrzeuge mit einer niedrigen Dachlast geeignet. Das geringe Gewicht erleichtert auch die Montage. Viele Softcover-Dachzelte können von zwei Personen auf das Auto gehoben und montiert werden.

3. Große Liegefläche auch für mehrere Personen

Durch den Klapp-Mechanismus können Softcover-Dachzelte Platz für mehrere Personen bieten. Die Liegefläche ist doppelt so groß wie das Packmaß. Für den Transport oder die Lagerung kannst du es dann aber klein zusammenklappen. Du kannst die Liegefläche also effektiv verdoppeln, ohne, dass du ein Auto mit einer riesigen Dachfläche brauchst.

Das bedeutet, dass diese Dachzelte für Fahrzeuge mit einer geringeren Dachfläche geeignet sind. Trotzdem können auch mehr als zwei Personen darin übernachten.

Du hast im Innenbereich eine größere Raumhöhe, was ein weiteres Raumgefühl erzeugt. So fühlst du dich in einem Softcover-Modell vielleicht weniger eingeengt. Das wird auch durch die vielen Fenster begünstigt.

4. Überdachter Eingang

Die meisten Klappdachzelte verfügen über einen überdachten Eingang. So kannst du dein Dachzelt jederzeit geschützt betreten und verlassen. Bedenke aber, dass du den Eingang eventuell mit Heringen und Abspannseilen abspannen musst.

Nicht nur der überdachte Eingang selbst spendet im Sommer Schatten. Dadurch, dass dein Zelt über dein Auto hinausragt, hast du immer auch ein schattiges Plätzchen unter deinem Dachzelt. Damit hast du sozusagen schon eine kleine Markise inkludiert.

Bei manchen Modellen, wie z. B. dem qeedo Freedom Compact, kannst du das Vordach durch die integrierte Wäscheleine sogar zum Trocknen deiner Kleidung nutzen.

5. Gutes Raumklima auch bei Sonne

Dank des luftigen Zeltstoffs und den vielen Fenstern auf allen Seiten, ist das Raumklima in einem Softcover-Dachzelt immer sehr gut. Du kannst auch im Sommer und in der Sonne gut schlafen. Das Zelt heizt sich insgesamt nicht so stark auf.

Die vielen Fenster sind ein weiterer großer Pluspunkt bei Softtop-Modellen. Sie verbessern nicht nur das Raumklima, sondern bieten auch eine 360-Grad Panorama-Aussicht. Manche Dachzelte verfügen sogar über ein Dachfenster, mit dem du nachts die Sterne beobachten kannst.



Die Nachteile eines Klappdachzelts

Softcover-Dachzelte haben aber nicht nur Vorteile. Wir möchten dir auch die Nachteile dieser Dachzelt-Variante aufzeigen.

1. Auf- und Abbau ist aufwendig

Bevor du dein Dachzelt aufklappen kannst, musst du immer zuerst die Abdeckplane abnehmen. Das ist ein wenig aufwendiger als bei einem Hardtop-Modell. Die Plane kannst du dann in deinem Fahrzeug verstauen.

Je nach Modell musst du den überdachten Eingang mit Teleskopstangen abstützen und mit Abspannseilen und Heringen abspannen. Auch beim Abbau ist es mit dem Zusammenklappen des Dachzelts nicht getan. Anschließend musst du auch hier die Abdeckplane wieder anbringen und gut verzurren. Besonders bei Regen oder Wind kann das unangenehm werden.

2. Erhöhter Platzbedarf beim Camping

Die Leiter stützt dein Klappdachzelt auf einer Seite ab. Das bedeutet auch, dass das Zelt immer auf einer Seite über dein Auto ragt und du die Leiter nicht einfach einklappen kannst. Dadurch benötigst du auf dem Stellplatz immer ein wenig mehr Platz.

3. Weniger robust

Der bloße Zeltstoff ist natürlich auch nicht so robust wie eine massive Hartschale. Auf ein Softcover-Dachzelt solltest du also mehr achten und es immer sorgfältig abdecken. Aber auch der Auf- und Abbau strapaziert den Stoff.

Insgesamt ist ein Klappdachzelt daher auch nicht so langlebig. Durch den bloßen Zeltstoff bist du außerdem weniger vor Wind und Regen geschützt.

Das bedeutet auch, dass du in kälteren Regionen schlechter isoliert bist. Hier kann aber ein Thermo-Innenzelt Abhilfe schaffen.

4. Schlechtere Aerodynamik

Flatternde Abdeckplane und raschelnder Zeltstoff. Ein Softcover-Dachzelt bietet Wind mehr Angriffsfläche. Beim Fahren solltest du immer darauf achten, dass die Abdeckung gut festgezogen ist und sich keine Schnüre lösen können. Diese verursachen sonst Fahrgeräusche.

Ein Klappdachzelt lässt sich durch den Faltmechanismus außerdem nicht so schmal zusammenklappen wie ein Hardtop-Modell. Das bedeutet auch, dass der Luftwiderstand beim Fahren höher ist. Dadurch erhöht sich der Spritverbrauch und eventuell verändert sich das Fahrverhalten deines Fahrzeugs leicht.

5. Aufwendige Reinigung

Mehr Zeltstoff bedeutet auch mehr Arbeit beim Reinigen und Trocknen. Besonders das Trocknen nimmt hier mehr Zeit in Anspruch. Vor allem bei Klappdachzelten solltest du darauf achten, es nicht in nassem Zustand zusammenzuklappen. Trockne es zumindest zu Hause sofort, damit keine Schimmel- oder Stockflecken entstehen.

6. Auffällige Optik

Ein Softcover-Dachzelt ist insgesamt nicht so kompakt und mit der Abdeckung auffälliger. Man sieht auf den ersten Blick, dass sich ein Dachzelt und keine Dachbox auf dem Autodach befindet.

Fazit | Dachzelt mit Hartschale oder Klappzelt – welches Modell ist für dich am besten?

Alles in allem kann man keinen klaren Sieger küren. Welches Dachzelt-Modell für dich am besten geeignet ist, hängt von deinem Fahrzeug, der Nutzung und der Anzahl an Personen ab.

Ein Hartschalen-Dachzelt eignet sich besonders für Campingurlaube mit häufigem Stellplatzwechsel. Es punktet durch einen schnellen Auf- und Abbau sowie seine Robustheit. Vor allem, wenn du dein Dachzelt viel nutzt und auch manchmal in kälteren Regionen unterwegs bist, ist ein Hardtop-Modell die bessere Wahl.

Ein Softcover-Dachzelt ist hingegen besser für mehrere Personen geeignet, da es mehr Liegefläche bietet. Es bietet mehr Platz im Inneren bei kompaktem Packmaß und ist deutlich leichter. Außerdem hast du durch den geschützten Eingang ein wenig mehr Komfort. Ein Klappdachzelt eignet sich besonders für wärmere Regionen mit wenig Regen.

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